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Rezensionen & Bewertungen
20 Von Rene Gabriel
88 Von Wine Spectator
Eine Jahrhundertflasche aus meinem Keller im Jahr 1995: Herrlich duftendes Bouquet; Mandelbiscuits, Dörrfrüchte, einen Hauch türkischer Honig darin. Sanft, eher zurückhaltend, dafür aber sehr facettenreich. Im Gaumen rassiges, feinnerviges, Frische verleihendes Säurespiel, darum herum ist das Extrakt mit einer fülligen, fast buttrigen Schicht umgeben, herrliche Adstringenz, perfekt gegliederte Körper- und Extraktstruktur, gaumenfüllend, im Finish sind alle Komponenten druckvoll vereint und geben dem Wein eine extreme Länge, Mandelbiscuits (Cantucci), Aprikosen, exotische Fruchtanklänge, Khaki im Rückaroma. Zusammen mit den Jahrgängen 1921, 1937, 1945, 1967 und 1975 gehört dieser 55er zu den grössten Yquem-Jahrgängen. 98: Bräunliches Ocker mit Bernsteinschimmer (die Farbe ist etwas dunkler als bei optimal gelagerten Flaschen). Sehr reifes Bouquet; zarte Rauchnoten, pfeffrige Botrytis, kandierter Honig, erdige Süsse, sehr konzentriert. Im Gaumen sehr dick, füllig, rosinierendes Honigfinale, diese Flasche war just auf dem Höhepunkt. (19/20). 12: Sehr dunkle Farbe, Orange mit kupferbräunlichen Reflexen. Schweres, tiefes, sehr konzentriertes Bouquet, an einen grossen Tokajer erinnernd, zu Kopf steigend, also extrem intensiv, wie eine Nasenbombe. Im Gaumen erschlagend, die volle Süsspackung dokumentierend, aber auch ein Maximum an Komplexität vermittelnd, helles Malz, dunkle Rosinen, viel kandierter Honig, nachhaltiges Finale mit einem Reigen von Cakes-Früchten. War immer schon sensationell – aber jetzt gehört er definitiv zu den Yquem-Legenden. austrinken
Hersteller
Château d'Yquem
Fünfundfünzig Kilometer südlich der Stadt Bordeaux liegt das zauberhafte, 400 Jahre alte Château d’Yquem mit atemberaubendem Blick auf das Sauternes-Tal. Dieses berühmte Weingut genießt weltweites Ansehen als einer der besten Süßweinproduzenten Frankreichs. Nach über zwei Jahrhunderten verkaufte die Familie Lur Saluces das Anwesen 1999 an LVMH. Die sonnenüberfluteten Weinberge mit über 100 Hektar Ausdehnung profitieren von dem frischen Morgennebel und werden peinlichst genau Traube für Traube gelesen. Die ungefiltert abgefüllten Weine reifen mehr als drei Jahre in neuen Eichenfässern, unter Aufsicht von Winzer Pierre Lurton, vormals Direktor des Château Cheval Blanc, der seit 2004 für die Vinifikation zuständig ist. D’Yquem-Weine verteidigen ihren Status als Premier Cru Supérior spielend, denn ihre Kombination aus Feinheit, Kraft und femininer Stärke ist bislang unerreicht. Trotz enormer Produktionsmengen sind dies Spitzenweine, die ihren höchsten Ausdruck im Grand Vin des Hauses, Yquem, finden.