Als einer der bedeutendsten Weinproduzenten Südamerikas ist Argentinien mit 15 Millionen Hektolitern pro Jahr auch fünftgrößter Produzent weltweit, nach Italien, Frankreich, Spanien und den USA. Daneben hat es die höchstgelegenen Weinberge (ca. 3000 Meter über Meereshöhe), was eine Verlängerung der Vegetationszeit mit sich bringt. Anders als Chile mit seinem kühlenden Einfluss des Pazifiks durch Wind, Regen und Nebel ist Argentinien heiß und trocken. Die höhergelegenen Weinberge bedeuten niedrigere Temperaturen, vor allem nachts, ohne dass sich dadurch die Sonnenscheindauer verringern würde. Dies trägt zu einem komplexeren Mundgefühl und feineren Aromen bei. Viele der Weinregionen finden sich an der Grenze zu Chile (und weniger am Pazifik). Sie teilen sich in drei Hauptgebiete auf – den Norden, Cuyo, das Epizentrum der argentinischen Weinindustrie, sowie Patagonien, die südlichste und isolierteste Gegend. Die berühmteste Region ist Mendoza, aber auch einige andere bringen exzellente Weine hervor, wie Salta, San Juan und das Rio-Negro-Tal. Das Land produziert eine unglaubliche Vielfalt an Rebsorten, insbesondere im Vergleich zu seinem chilenischen Nachbarn. So finden sich alle wichtigen französischen Trauben, aber auch einige ungewöhnliche italienische Sorten wie Bonarda, sowie einige als indigen angesehenen wie die begehrte Torrontés. Die berühmteste Traube des Landes aber ist die Malbec, die aus dem Südwesten Frankreichs stammt und heute in Cahors verwendet wird. Dank des ungewöhnlichen Klimas entwickelt er hier eine andere Persönlichkeit, mit überschwänglicher Fülle, viel Frucht und samtenem Tannin.