Château Raymond Lafon

Die frühen Ursprünge des Château Raymond-Lafon liegen im Dunkeln, doch man weiß, dass es 1850 gegründet wurde und dem damaligen Bürgermeister von Sauternes, Raymond Lafon, gehörte. Wenn es auch nicht in die offizielle Klassifikation von 1855 aufgenommen wurde, erhielt es doch eine hohe Einstufung in einer inoffiziellen Rangliste von 1867. Die Nachfahren Lafons führten das Château bis in die 1950er-Jahre fort, die neuen Eigentümer kümmerten sich jedoch wenig darum und verkauften es an Pierre Meslier, der Geschäftsführer verschiedener klassifizierter Gewächse in Margaux gewesen war und zu dem Zeitpunkt auch Château d’Yquem leitete. Die Rebfläche von damals nur noch vier Hektar konnte inzwischen auf stattliche 18 Hektar ausgeweitet werden. Meslier widmete sich Raymond-Lafon mit derselben Hingabe wie d’Yquem. Sein unermüdlicher Einsatz und das hervorragende Terroir von Raymond-Lafon führten zu einer beachtlichen Aufstufung, so dass seine Weine bereits 1980 die teuersten Sauternes nach d’Yquem und de Fargues waren. Das Preisniveau ist zwar inzwischen wieder etwas gesunken, doch die Weine präsentieren sich unverändert als üppige, komplexe Sauternes, die es mit einigen der Besten aufnehmen können.