Château La Tour Haut-Brion

Château La Tour Haut-Brion war ein kleines Anwesen von fünf Hektar, eingeschmiegt in reizender Lage (und fast versteckt) neben La Mission Haut-Brion. Die ursprünglichen Weinberge wurden im 16. Jahrhundert von der Adelsfamilie Rostaing angebaut, die damit zu den allerersten nicht klerikalen Erzeugern von Qualitätswein in Bordeaux gehörte. Damals hieß das Anwesen noch „La Tour de Rostaing“ und „La Tour d’Esquivens“, denn den Namen La Tour Haut-Brion erhielt es erst im 19. Jahrhundert. Es ging durch verschiedene Hände, bis es 1935 in den Brüdern Fernand und Henri Woltner neue Inhaber fand, denen damals auch das benachbarte La Mission Haut-Brion und Laville Haut-Brion gehörten. Bei der Graves-Klassifikation 1953 wurde La Tour Haut-Brion als Cru Classé eingestuft. Das Anwesen ging 1983 schließlich an Clarence Dillon, Eigentümer sowohl von Haut-Brion als auch La Mission Haut-Brion. Vorher galt der Wein als Zweitwein von La Mission, wurde aber als eigenständiges Produkt hergestellt. Der letzte Jahrgang war 2005, da man beschloss, die Trauben entweder in La Chapelle Haut-Brion, den Zweitwein von La Mission, oder in La Mission selbst zu integrieren, sobald die Reben ein bestimmtes Alter oder eine gewisse Qualität erreicht hätten.