17 Rene Gabriel
Noch sehr verschlossen im Jahr 1988: Diskrete, fruchtige Nase mit neuem Holz. Im Gaumen wiederum viel Holz, welches den Eindruck von Süsse vermittelt. Könnte aber auch vom relativ hohen Alkoholgehalt herrühren (13,2 % Vol.). 1992 eine noch ausbauende Magnumflasche: Süsser Vanilleduft, gebrannter Zucker, reife Früchte, Creme Caramel, Cassis. Leichter Wildton im Gaumen, die Zunge ist durch Tanninreste noch leicht aufrauhend. Dann 1994 eine Normalflasche: Öffnendes Pralinen-, Schokobouquet, Butter, Nutella; schön füllig in den Anklängen. Im Gaumen süsser Beginn, der sich über die ganze Struktur bis zum Finish hinwegzieht, noch präsentes, pfeffriges Tannin, das viel Zukunft anzeigt. Eine Doppelmagnum 1995 (18/20!): Offenes, fast molliges Merlot-Bouquet; Schoko-, Waldbeerennase, zarte Kaffeenote dahinter. Im Gaumen saftig, reife Tannine, voller Charme, weiches, auf der Zunge schmelzendes Extrakt, viel Rückaroma. Ist jetzt in einer wunderschönen Genussphase. 97: Neben dem 81er Latour zusammen mit Jean-Michel Arcaute auf Jonqueyres getrunken; eine Trauerweide. Die Nase war kartonartig; zeigte nasse Wolle, fast keine Frucht. Im Gaumen war er bestenfalls nett. Es ist aufgrund meiner sehr unterschiedlichen Notizen anzunehmen, dass es sehr unterschiedliche Flaschen gibt. Diese war bescheidene 15/20 Punkte wert. 99: Reifende Farbe, erste orange Reflexe darin. Offenes Bouquet, das man mit einem grossen Tessiner Merlot vergleichen kann; die primäre Frucht ist abgeklungen und der reifende Merlot-Duft überwiegt. Im Gaumen weich und samtig, ganz feine Lücken in der Struktur, welche anzeigt, dass er jetzt auf dem Höhepunkt ist. Dies ist für einen 20jährigen Wein aus einem eher schwierigen Jahr auch sein gutes Recht (17/20). 05: Eine Magnum an der Pétrus-Probe in St. Moritz: Reifendes, aufhellendes Weinrot, bräunliche Reflexe. Schokoladiges Bouquet, Dörrfrüchte, wirkt etwas müde und zeigt hinter der letzen Fruchtsüsse auch erdige Töne. Weicher, molliger Gaumen, sehr tiefe Säure, noch Schokobountynote zeigend und mehr Rasse im Finale zeigend als von Normalflaschen zu erwarten ist. Magnum sei Dank! Und weil es so schön war im gleichen Jahr noch eine Magnum. Diesmal als Zugabe bei einem Besuch auf Château Pétrus. 08: 1981 Pétrus: Mittleres Weinrot, aufhellender Rand, wenig Reifetöne. Welkes Bouquet, nasse Wolldecke, Humusnote, dahinter defensive Frucht, Geraniolnoten von einem grünlichem Schimmer. Im Gaumen setzen sich die Nasenromen fort, weich, noch unfertige Säure im Extrakt, feuchte Kirche, macht wenig Spass, aber er zeigt eine gewisse Grösse. Der 1981 gilt eigentlich generell nicht als gelungen. Die Flasche könnte aber auch einen leichten Korkgeschmack gehabt haben. Bewertung für diese Flasche: 16/20. 11: Aufhellendes Granat, feiner Rand aussen. Offenes Bouquet, noch gut intakt, erdige Würze, Backpflaumen. Im Gaumen mild, weich und sehr angenehm, es bleibt aber bei einer gewissen geschmacklichen Diskretion. Easy going – gut erhalten! (17/20). 13: Die Magnum wurde bei meiner Kellereinladung Augen reibend aufgenommen. Viele der Eingeladenen hatten wohl schon öfters eine Flasche gesehen, aber dass da jetzt eine entkorkte Magnum auf dem Tisch stand, war der Splendid-Brüller. Ich warnte, dass es zwar ein Pétrus sei, aber halt doch ein schwieriges Pomeroljahr. Doch so schlimm war es dann nicht. Das Bouquet mit ältlichen, liegen gelassenen Pflaumen, schrumpligen Walderdbeeren, Herbstboden und Kochschokolade. Die Süsse und das Eigenwillige machte dabei Vieles wett. Im Gaumen füllig (durch den Merlot…) und mit dezent mürben, Schwarzschokobitteren Tanninen im Finish. Doch einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul. Selbst Gabriel, war da von den nicht zu hohen Erwartungen solide übertroffen. Da war wohl auch ein Bisschen Magnum-Bonus dabei. austrinken
89 Wine Spectator
Big and very ripe, almost raisiny. Mouth-coating fruit with ripe tannins, but a little clumsy to be outstanding. Drinkable now.--The Bordeaux 50. –JS
86 Robert Parker
Served blind, it was interesting to pair the 1981 Le Pin with the 1981 Petrus. I remember how thrilling the 1981 Petrus was from cask, but it has never performed as well from bottle. I have continued to downgrade it. In this tasting, the wine exhibited an understated, light, washed-out personality, with vegetal cherry/coffee-flavored fruit in the nose intermingled with scents of spicy oak. Tart, lean, and austere, this is a Medoc-like tasting wine without any of the Petrus sweetness, chewiness, or unctuosity. This must be one of the most over-rated wines of the past two decades. As there was virtually no sediment in this 16-year old wine, I wonder if it was excessively fined and/or filtered?