18 Rene Gabriel
92: Fassprobe (17/20): Nur 18 hl/ha Ertrag. Während einer Woche geerntet – bis 9. Oktober. Der Regen vom 28. und 29. September hatte die Trauben leicht aufgebläht und die Konzentration beeinflusst. Sonst hätte man einen 45er oder 61er machen können , meinte Paul Pontallier anlässlich meines ersten Besuches im April. Notizen von damals: Würziges Edelholzbouquet, sehr verschlossen, Kaffee, Brombeeren, Himbeeren. Extrem feingliedrig, samtig, seidig, mit nachhaltiger Konzentration, langes Cassis-, Heidelbeerenfinish. Mit Latour der beste 91er. Arrivage (17/20): Lässt die anderen Mitkonkurrenten immer mehr hinter sich: Gutes Extrakt, sehr ausgeglichen. Wird gar noch den 87er übertreffen. 1994 wurde mir der Wein blind serviert (18/20): Ein sehr lagerfähiger 91er. 1995 ein kleiner Schluck im Caveau Mövenpick, wo er im Offenausschank (!) glasweise angeboten wurde: Ein Traumwein voller Charme und Fülle. 97: Im Moment macht er ein gewaltiges Zwischenhoch durch. Die Finessen sind gebündelt und geben nebst einem weit ausgelegten Bouquet, im Gaumen ein sublimes Paket an Eleganz und Ausgeglichenheit preis (18/20): 03: Eine Magnum hatte mich gar nicht überzeugt, weil die Frucht weg war und der Wein sich zwar weich und füllig süss zeigte, aber irgendwie war die Faszination nicht mit in diese Magnum verpackt worden (???). 04: Nur um eine abschliessende Meinung zum aktuellen Stand dieses Weines notieren zu können, zuerst eine Kiste, dann eine Flasche geöffnet. Eines vorweg: Ich hätte die noch verbleibenden 11 Flaschen wohl besser früher getrunken: Die Farbe ist zwar nach wie vor beeindruckend. Leider fehlt dem Bouquet die typische Margaux-Frucht und das referenzierende Parfüm, weicher Ansatz, reif, aber nicht besonders differenziert. Im Gaumen anmutig, warm, rote Pflaumen, leicht erdige Süsse, jedoch irgendwie ohne die Faszination eines Premier Cru und somit auch das Geld nicht wert, das er heute kosten würde und auch früher gekostet hat. Müsste ich ihn mit möglichst wenigen Worten beschreiben, würde folgendes passen: gut – aber langweilig. (16/20). 04: An der grossen Mondaviblindprobe gab ich ihm 17/20 und schrieb, dass er eine berauschende Süsse in der Nase zeigte. Im Gaumen tiefe Säure und erste Waldpilznoten in der abklingenden Frucht. Ist jetzt vollreif. Bedeutend besser gefiel er mir in einer Blinprobe im Frühling 2005, nachdem ich abe auch zu Hause wieder wesentlich freudigere Falschen entkorkt hatte: Noch sehr dunkles Granat, praktisch keine Reifetöne. Dichtes, kräftiges Bouquet, fein mineralische Noten, öffnet sich nur langsam und zeigt darin eine rotbeerige Frucht die mit einem Hauch grünwürzigem Cabernet und Sommertrüffeln durchsetzt ist. Fleischiger, noch fester Gaumen, mittelfeine Tannine, die dem Wein momentan eine etwas rustikale Note verleihen, zeigt noch erstaunlich viel Kraft und somit auch weiteres Potenzial. (18/20). 07: Aufhellendes Rubin-Granat, grosser Reiferand. Aromatisches Bouquet mit floralen und auch dezent vegetalen Spuren, noch Fruchtresten, Spuren von grünem Cabernet Sauvignon. Diese Unterreife setzt sich auch im Gaumen fort und verleiht dem Wein so noch eine gewisses Leben, mittlere Süsse und im Finale dann doch noch Fruchtspuren im dezent erdigen Finale. Ist immer noch sehr schön zu trinken.
88 Robert Parker
Tasted blind as a vintage comparison at the Valandraud vertical, the 1991 Chateau Margaux was actually much better than I expected and certainly surpassed my solitary previous encounter. It is quite deep and clear in color with a surprisingly generous bouquet that is not complex, but attractive with scents of mulberry, mint and star anise. It opens nicely in the glass. The palate is medium-bodied with slightly rustic, irony tannin, though the fruit profile is charming: blackberry, chestnut, spice box, cumin and a touch of undergrowth. Of course, after 25 years it is firmly into its secondary phase and yet it has retained admirable cohesion and freshness. Nobody is going to bat an eyelid if you drink this now and might wonder why you never did in the 1990s. But given the substance and unexpected lack of greenness, a bottle of sound provenance will continue to hold in there. Tasted December 2016.<br/>
85 Wine Spectator
A little disappointing, but a pretty wine to smell and taste. Impressive fruit and wood accented by silky tannins, but slightly dry and herbaceous on the finish. JS