15 Rene Gabriel
Der ewige Streitpunkt zwischen mir und dem Châteaubesitzer! Fassprobe (16/20): Verlockende Nase; Amarenakirschen, Vanille und überreife Früchte. Im Gaumen kräftige Tannine, aber zu starker Barriquenaufdruck. Arrivage (17/20): Ein monumentaler Wein mit sehr niedrigem Hektarertrag (37 hl): Purpur-Blutrot; tief. Extrem konzentriertes Nasenbild; rauchig, fast russig. Komprimiertes Extrakt im Gaumen, die Struktur ist dadurch im Augenblick blockiert. Die momentan starke Barriquenpräsenz löste an einer öffentlichen WeinWisser-Probe Diskussionen aus. Wenn er es schafft, dann kann er um die Jahrtausendwende ein ganz grosser Wein werden. In den folgenden Jahren notierte ich den Wein euphorisch manchmal mit 17/20, einmal gar mit 18/20 Punkten! Doch dann kam der Zerfall und meine zunehmende Kritik, erstmals 1996, nahm ihren Lauf: Gefiel mir blind degustiert nicht besonders. Schlechte Flasche? Eigenwilliges Dropsbouquet; Amarone-Touch, Korinthen. Im Gaumen leicht störende Fassnote, die eine gewisse Unsauberkeit anzeigt, trockene Tannine. Grosser Wein, aber...! Die neusten Notizen zeigen feine Essignoten und immer stärker werdende Lufttöne. 97: Ein Amarone aus St. Emilion! Als Bordeaux-Freund tut man sich schwer an diesem dicken, fast öligen, nach Feigen und Malaga riechenden Wein. Wenn man ihn dekantiert, wird er besser, jedoch immer noch mit extrem trockenen Gerbstoffen. Ein im Rebberg konstruiertes Monster. 15/20 trinken – 2015
15 Rene Gabriel
Der ewige Streitpunkt zwischen mir und dem Châteaubesitzer! Fassprobe (16/20): Verlockende Nase; Amarenakirschen, Vanille und überreife Früchte. Im Gaumen kräftige Tannine, aber zu starker Barriquenaufdruck. Arrivage (17/20): Ein monumentaler Wein mit sehr niedrigem Hektarertrag (37 hl): Purpur-Blutrot; tief. Extrem konzentriertes Nasenbild; rauchig, fast russig. Komprimiertes Extrakt im Gaumen, die Struktur ist dadurch im Augenblick blockiert. Die momentan starke Barriquenpräsenz löste an einer öffentlichen WeinWisser-Probe Diskussionen aus. Wenn er es schafft, dann kann er um die Jahrtausendwende ein ganz grosser Wein werden. In den folgenden Jahren notierte ich den Wein euphorisch manchmal mit 17/20, einmal gar mit 18/20 Punkten! Doch dann kam der Zerfall und meine zunehmende Kritik, erstmals 1996, nahm ihren Lauf: Gefiel mir blind degustiert nicht besonders. Schlechte Flasche? Eigenwilliges Dropsbouquet; Amarone-Touch, Korinthen. Im Gaumen leicht störende Fassnote, die eine gewisse Unsauberkeit anzeigt, trockene Tannine. Grosser Wein, aber...! Die neusten Notizen zeigen feine Essignoten und immer stärker werdende Lufttöne. 97: Ein Amarone aus St. Emilion! Als Bordeaux-Freund tut man sich schwer an diesem dicken, fast öligen, nach Feigen und Malaga riechenden Wein. Wenn man ihn dekantiert, wird er besser, jedoch immer noch mit extrem trockenen Gerbstoffen. Ein im Rebberg konstruiertes Monster. 15/20 trinken – 2015