18 Rene Gabriel
Wie viel haben Sie für Le Gay bezahlt, Monsieur Parent?
Henry Parent: Das ist unser Familiengeheimnis. Es stand zwar eine Ziffer im Wine Spectator, aber die stimmte nicht.
Was hat Sie dazu ermuntert, Le Gay zu kaufen? Sicherlich nicht die Tatsache, dass man mit diesem Château sehr schnell Geld verdienen kann.
Warum nicht? Es ist sehr selten, dass sehr gute Terroirlagen die Hand wechseln und wenn, dann muss man sehr viel dafür bezahlen und meist noch, wie gerade im Fall von Le Gay, im Anschluss sehr viel investieren. Die Kelleranlagen und auch das Château waren in einem, gelinde gesagt, desolaten Zustand.
Also nur Handicaps? Erst sind es Handicaps, dann sind es Chancen, die daraus wachsen. Als erstes haben wir uns sofort um den Rebberg gekümmert und im August bei der Übernahme noch korrigiert, was noch zu korrigieren war. Jetzt sind die Keller an der Reihe und später dann das Château selbst. Die Selektionen werden viel rigoroser sein als früher und wir führen neu auch einen Zweitwein mit dem Namen "Le Manoir de Gay" ein. Was heisst, dass es z.B. vom Le Gay 2002 nur gerade 15'000 Flaschen geben wird. Wir sind aber überzeugt, dass Le Gay lange, vielleicht auch zu Recht unterbewertet war. In Zukunft hoffen wir, dass wir den Anschluss an die besten Pomerols finden können. Um zu beweisen, dass wir eher auf Evolution statt Revolution aus sind, werden wir auch das alte, traditionelle Etikett behalten.
04: Mittleres, leuchtendes Rubin. Sehr delikates, fast rahmiges Bouquet, eine herrlich rotbeerige Fruchtsüsse und helle Edelhölzer; vielschichtig und elegant im Ansatz. Im Gaumen sehr feine, fast seidige Textur, helles Caramel und ein Hauch Kokos verbunden im Maulbeerenfinale. Ein komplett anderes Le Gay-Erlebnis als früher – war er früher maskulin, ist er heute eine feminine Delikatesse. Trotzdem ist aber sein geniales Potential geblieben. (18/20). 12: Satte Mitte, aber auch deutlich aufhellend mit orangem Schimmer. Etwas kompottiges Bouquet, irgendwie an frisch gekochte Vierfruchtmarmelade erinnernd, voll offen und sehr süss, ja schon fast überfruchtig, aber ein Pomerol darf das ja. Weich, rund und sehr fett im Gaumen, mehr Erotik wie Intelligenz zeigend. Auch bei einem Wein kann dies zutreffen. Ein Phänomen, welches leider bei recht vielen 2003ern anzutreffen ist. trinken ( - 2028)
90 Robert Parker
Readers should take note of the dramatic jump in quality at Le Gay under the relatively new proprietor, Madame Pere-Verge. This property, situated between Petrus and Lafleur, has enormous potential, and it?s good to see it finally being fully exploited. The 2003 has turned out as well as I had hoped. A strong effort in a problematic vintage for Pomerol, it exhibits a deep ruby/purple color as well as a bouquet of blue and black fruits interwoven with licorice, crushed rocks, and cold steel. This terroir-based wine possesses impressively concentrated flavors, medium to full body, and moderate tannin. Anticipated maturity: 2010-2020+.
90 Wine Spectator
Complex aromas of blackberry, olives, flowers and lightly toasted oak follow through to a full-bodied palate, with fine tannins and a long, caressing finish. Pretty and refined. Best after 2010. 1,250 cases made. ?JS