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Latour 1982 300cl

1er Grand Cru Classé | Pauillac | Bordeaux | France
Épuisé
Évaluations et Scores
20 Rene Gabriel
Wie so oft hatte ich diesen Latour in seiner Jugend leicht unterschätzt. Leider – denn bis zum Jahr 1990 hätte man davon kistenweise für 150 Franken die Flasche kaufen können! 1993 ging mir erstmals so richtig ein Licht auf: Opulentes, wuchtiges Bouquet, Teer, Ledernote, animalisch. Im Gaumen sehr heiss, geschliffene Gerbstoffe, die von viel Fett umgeben sind, Wachs- und Gummitöne. Ein unbegreiflich üppiger und runder Latour, der sich sehr wahrscheinlich in einer trinkfreudigen Zwischenphase befindet. Es war so stockdunkel im Restaurant, als ich 1995 eine Flasche zu einem sehr vernünftigen Preis fand: Die Farbe war aus eingangs zitiertem Grund in keiner Art und Weise zu definieren. Wenn man sonst gewohnt ist, sich mit einem jungen Latour stundenlang anzuschweigen, dann war dieser doch recht spontan. Das Bouquet ist druckvoll, öffnet sich bereits ein wenig und offenbart die Splendidität, wie man es von vielen 82ern erwarten kann. Im Gaumen Rauch und Trüffel mit viel Terroir vermischt. Er hat nicht jene "trockene Konzentration" wie sie z.B. bei den Jahrgängen 196l und 1966 zu finden ist, sondern strahlt durch die intensive Adstringenz ein ganz gewaltiges Potential aus, druckvolles, katapultähnliches Finish. Das ist Pauillac! Ein Jahr später vergab ich die Maximalnote: Sehr zurückhaltend, nobel, aber total verschlossen, man muss ihm entgegengehen. Im Gaumen monumental, vielleicht um eine Spur weniger dicht als der 90er, eine angenehme Süsse im Extrakt und in den Tanninen. Nur im Gaumen begreift man diesen Wein, der für mich jetzt ab sofort in die Kategorie "Jahrhundertwein" gehört. Katja Eppstein hat es besungen, ich habe es 1996 erlebt: "Wunder gibt es immer wieder"! Am 10. Dezember trank ich in einem Restaurant in Luzern einen 82er Latour für 100 Franken. Es war die zweitletzte Flasche. Fair wie ich bin, fragte ich nicht, ob ich die letzte Flasche "über die Gasse" mitnehmen könne. Unfair wie ich bin, habe ich mir die letzte Flasche gleich reservieren lassen. Und wenn ich diese allerletzte Flasche ausgetrunken habe, dann werde ich mich an den 83er Palmer in demselben Restaurant hermachen. Dieser kostet dann nur noch 60 Franken. Oder vielleicht doch den 82er Ausone zu 100 Franken? Drei Vorspeisen, vier Cordon Bleu, Mineral, Kaffee, einen Palmer 1983 und einen Latour 1982. Totalkosten: 291 Franken – und nichts aufgeschrieben – aber jeden Schluck genossen. Es war zwar kurz vor Ostern, aber es kam mir wie Weihnachten vor. 99: Verführerisches, finessenreiches Bouquet, Edelholz-, Minzenoten, vielschichtig und gleichzeitig tiefgründig. Im Gaumen komplex, zu Beginn eine sanfte Trockenheit in den Gerbstoffen, Cassis und Walnüsse, noch stark adstringierend, die Trockenheit bleibt bis zum Schluss, gibt aber dem Körper dadurch viel Charakter und eine würzige Bitterkeit. Im Moment noch ein königliches Degustationsverbrechen, in zehn Jahren jedoch wird dieser Wein fast nicht mehr zu halten sein. Happy Birthday Hans-Peter Wetter! Ein mächtiger, erhabener 20/20 Punkte-Pauillac. 02: Zwei Flaschen wurden in zwei verschiedene Karaffen dekantiert. Eine Flasche zeigte eine leicht flüchtige Säure. Lustigerweise tippte ich auf Latour 1955, der ähnliche Aromen aufweist. Wenigstens hatte ich mit Latour richtig. Nur lag ich leider fast 30 Jahre daneben. Die zweite Flasche bot dann den perfekten Latour-Genuss. Mein Gott, trotz der gewaltigen Grösse dieses Weltklasseweines dachte ich für ein paar Sekunden an den 2000er. Der müsste dann noch gewaltiger werden. Doch kehrte ich selbstzufrieden wieder zu meinem Glas zurück und trank einen grossen Schluck. Mit der göttlichen Gewissheit, dass die Karaffe in sportlicher Nähe nochmals griffbereit stand (20/20). Am 24. Oktober 2002: wiederum 20/20 Punkte. Vier Personen, eine Flasche, Restaurant Brandenberg, mittags um 15.00 Uhr. Mitten in der Rezession! Nur für andere – offensichtlich. Manchmal muss man gegen den Strom schwimmen, weil ja auch das Strom-Monopol langsam liberalisiert wird. Im Dezember 2003 war dies d
100 Robert Parker
1982 was a great vintage—relatively warm and prolific, producing wines of richness and depth. The 1982 Latour has a medium garnet-brick color and then pow!—it belts out powerful notes of star anise, dried roses, sandalwood and new leather with a core of kirsch, blackberry tart, dried mulberries and blackcurrant pastilles. Full-bodied, rich and spicy with bags of fruit and tons of savory fireworks, it finishes with epic persistence.
100 Robert Parker
1982 was a great vintage—relatively warm and prolific, producing wines of richness and depth. The 1982 Latour has a medium garnet-brick color and then pow!—it belts out powerful notes of star anise, dried roses, sandalwood and new leather with a core of kirsch, blackberry tart, dried mulberries and blackcurrant pastilles. Full-bodied, rich and spicy with bags of fruit and tons of savory fireworks, it finishes with epic persistence.
20 Rene Gabriel
Wie so oft hatte ich diesen Latour in seiner Jugend leicht unterschätzt. Leider – denn bis zum Jahr 1990 hätte man davon kistenweise für 150 Franken die Flasche kaufen können! 1993 ging mir erstmals so richtig ein Licht auf: Opulentes, wuchtiges Bouquet, Teer, Ledernote, animalisch. Im Gaumen sehr heiss, geschliffene Gerbstoffe, die von viel Fett umgeben sind, Wachs- und Gummitöne. Ein unbegreiflich üppiger und runder Latour, der sich sehr wahrscheinlich in einer trinkfreudigen Zwischenphase befindet. Es war so stockdunkel im Restaurant, als ich 1995 eine Flasche zu einem sehr vernünftigen Preis fand: Die Farbe war aus eingangs zitiertem Grund in keiner Art und Weise zu definieren. Wenn man sonst gewohnt ist, sich mit einem jungen Latour stundenlang anzuschweigen, dann war dieser doch recht spontan. Das Bouquet ist druckvoll, öffnet sich bereits ein wenig und offenbart die Splendidität, wie man es von vielen 82ern erwarten kann. Im Gaumen Rauch und Trüffel mit viel Terroir vermischt. Er hat nicht jene "trockene Konzentration" wie sie z.B. bei den Jahrgängen 196l und 1966 zu finden ist, sondern strahlt durch die intensive Adstringenz ein ganz gewaltiges Potential aus, druckvolles, katapultähnliches Finish. Das ist Pauillac! Ein Jahr später vergab ich die Maximalnote: Sehr zurückhaltend, nobel, aber total verschlossen, man muss ihm entgegengehen. Im Gaumen monumental, vielleicht um eine Spur weniger dicht als der 90er, eine angenehme Süsse im Extrakt und in den Tanninen. Nur im Gaumen begreift man diesen Wein, der für mich jetzt ab sofort in die Kategorie "Jahrhundertwein" gehört. Katja Eppstein hat es besungen, ich habe es 1996 erlebt: "Wunder gibt es immer wieder"! Am 10. Dezember trank ich in einem Restaurant in Luzern einen 82er Latour für 100 Franken. Es war die zweitletzte Flasche. Fair wie ich bin, fragte ich nicht, ob ich die letzte Flasche "über die Gasse" mitnehmen könne. Unfair wie ich bin, habe ich mir die letzte Flasche gleich reservieren lassen. Und wenn ich diese allerletzte Flasche ausgetrunken habe, dann werde ich mich an den 83er Palmer in demselben Restaurant hermachen. Dieser kostet dann nur noch 60 Franken. Oder vielleicht doch den 82er Ausone zu 100 Franken? Drei Vorspeisen, vier Cordon Bleu, Mineral, Kaffee, einen Palmer 1983 und einen Latour 1982. Totalkosten: 291 Franken – und nichts aufgeschrieben – aber jeden Schluck genossen. Es war zwar kurz vor Ostern, aber es kam mir wie Weihnachten vor. 99: Verführerisches, finessenreiches Bouquet, Edelholz-, Minzenoten, vielschichtig und gleichzeitig tiefgründig. Im Gaumen komplex, zu Beginn eine sanfte Trockenheit in den Gerbstoffen, Cassis und Walnüsse, noch stark adstringierend, die Trockenheit bleibt bis zum Schluss, gibt aber dem Körper dadurch viel Charakter und eine würzige Bitterkeit. Im Moment noch ein königliches Degustationsverbrechen, in zehn Jahren jedoch wird dieser Wein fast nicht mehr zu halten sein. Happy Birthday Hans-Peter Wetter! Ein mächtiger, erhabener 20/20 Punkte-Pauillac. 02: Zwei Flaschen wurden in zwei verschiedene Karaffen dekantiert. Eine Flasche zeigte eine leicht flüchtige Säure. Lustigerweise tippte ich auf Latour 1955, der ähnliche Aromen aufweist. Wenigstens hatte ich mit Latour richtig. Nur lag ich leider fast 30 Jahre daneben. Die zweite Flasche bot dann den perfekten Latour-Genuss. Mein Gott, trotz der gewaltigen Grösse dieses Weltklasseweines dachte ich für ein paar Sekunden an den 2000er. Der müsste dann noch gewaltiger werden. Doch kehrte ich selbstzufrieden wieder zu meinem Glas zurück und trank einen grossen Schluck. Mit der göttlichen Gewissheit, dass die Karaffe in sportlicher Nähe nochmals griffbereit stand (20/20). Am 24. Oktober 2002: wiederum 20/20 Punkte. Vier Personen, eine Flasche, Restaurant Brandenberg, mittags um 15.00 Uhr. Mitten in der Rezession! Nur für andere – offensichtlich. Manchmal muss man gegen den Strom schwimmen, weil ja auch das Strom-Monopol langsam liberalisiert wird. Im Dezember 2003 war dies d
98 Wine Spectator
Big and chewy. Full-bodied, with velvety tannins and a long, long currant, berry and cherry character. Underrated. Still more to come in this wine.--Bordeaux retrospective. Drink now. JS
98 Wine Spectator
Big and chewy. Full-bodied, with velvety tannins and a long, long currant, berry and cherry character. Underrated. Still more to come in this wine.--Bordeaux retrospective. Drink now. JS
98 James Suckling
Producteur
Château Latour
Unique en son genre, le Château Latour est le berceau de certains vins de Bordeaux parmi les plus puissants, complexes et irrésistibles. Depuis des siècles, Latour se place au summum des Premiers Grands Crus Classés du Médoc, sinon de toute la région, enfantant les vins rouges les plus remarquables au monde, année après année. Considéré comme la propriété la plus ancienne de Pauillac, ses origines pouvant être retracées jusqu’au 14ème siècle, le château a assisté à une valse de propriétaires jusqu’en 1993, année où l’industriel milliardaire François Pinault l’a racheté. Depuis, tout en maintenant le cap en matière d’excellence, ce dernier a opéré des changements significatifs au domaine, dont la rénovation complète du chai de vinification, du cuvier, des installations de vinification et des lieux de stockage. Il a également fait ériger une nouvelle salle de dégustation et a revu l’architecture du bâtiment principal. Le processus de modernisation se poursuit encore sous l’égide de François Pinault. A l’heure actuelle, l’équipe talentueuse de Latour, animée d’une quête de perfection dans les vignes comme dans la cave, élabore trois cuvées. Préférant mettre en marché ses vins après leur mise en bouteille, Latour a été le premier château bordelais à se retirer du système En Primeur, et ce, dès le millésime 2012. Sur les trois cuvées proposées, Le Pauillac de Château Latour se montre digne de son rang de troisième vin. Un cran au dessus, Les Forts de Latour impressionne en tant que second vin tandis que le grand vin atteint des sommets qualitatifs. Ce vin rouge concentré et majestueux s’équilibre harmonieusement grâce à son raffinement sophistiqué.