17 Rene Gabriel
Hat man mir ein getürktes Muster serviert? Und auch all den anderen Journalisten? Aus dem Fass war er recht komplex, fein und dicht zugleich. Die Flaschenversionen scheinen mir jedoch leichter und mit einem etwas kalten Cabernet-Aufdruck. Vielleicht ist er aber im Moment auch ganz einfach verschlossen? Wollen wir's hoffen! 98: Mittlerweile ist der Preis – Dank allgemeiner Hysterie – in eine Höhe geschnellt, dass ich nur noch den Kopf schütteln kann. Der 94er ist wirklich kein grosser Cos. Das Gerüst des Weines ist erbärmlich schlank, und wenn die Frucht dereinst verschwunden ist, wird eine sehr magere Leistung übrig bleiben. Der Wein ist kurz, man hat das Gefühl, dass er bereits in der Mitte aufhört, eindimensionales Finale. Momentanwertung: 16/20. 03: Zeigt sich mittlerweile positiver als früher. Dunkles Purpur-Rubin. Delikates, recht frisches Bouquet, Cassis, schwarzer Pfeffer und Paprikaschoten. Im Gaumen geradlinige, gut stützende Tannine, aufrauhende Zungenstruktur, zeigt weiteres Potential. Gross wird der Wein nie werden, aber etwas besser, als ich bei der Primeurverkostung vermutet hatte (17/20). Lag in dieser Blindprobe knapp bei 16-Punkten. Kernig, schlank, mit scharfem Aroma, mitunter an grüne Pfefferkörner erinnernd. (16/20). 06: Mittleres Bordeauxrot mit leuchten rubinen Reflexen am Rand. Schlankes, schön würziges Bouquet, eher im rotbeerigen Bereich von der Frucht her liegend, Zedern- und Bleistiftminentouch, offen und eine recht schöne Tiefe anzeigend. Im Gaumen kräftig, Muskeln und Säure zeigend, noch adstringierend, mittlere Länge. Kein grosser Cos, aber einer, der in den letzten Jahren etwas zugelegt hat und in zwei Jahren seine erste Reife erreicht. 07: Aus der Magnum zeigt er, seine wikrliche Entwicklung. Moritz Zürcher holte diesen Wein aus seinem kühlen Keller. Zu Beginn war er schon aromatisch mit dunklen Röstnoten, Mokka und Steinwürze. Im Gaumen fest, leicht kernig, muskulös und legte dann zu. Ein makuliner, sehniger Cos, der aber - durch sein Alterungspotential - und seine Kraft permanent zugelegt hat und seine Kinderkrankheiten mehr und mehr abschüttelt und jetzt gar noch einen Punkt zulegt. Eine Stunde dekantieren. 09: Schöne Magnums an Moritz Zürcher's Geburtstag die sich wie ein feiner St. Julien tranken. 10: Wieder eine Magnum. Nachdem der Wein als jung immer bitter und sperrig war, entpuppt er sich als veritabler Médoc der die typischen, etwas muskulös-rustikalen Merkmale anderer 94er aufweist. 11: Recht dunkles Weinrot mit gewisser Mitte. Wunderschönes Zedernbouquet, Bleistiftmine, graues Pfeffermehl, Nelkenpulver, feinwürzig, dezente Süsse, schon in der Nase sehr ansprechend. Samtener Gaumen, wieder wunderschön aromatisiert, feinkörnige Tanninresten auf der Zunge. Noch nie so gut degustiert. (17/20). 12: Eine Magnum im Restauraqnt des Bains in Avenches zu CHF 320. Ein feiner, eleganter, also milde gestimmter 1994er, welcher auf Eleganz setzt. trinken ( - 2023)
17 Rene Gabriel
Hat man mir ein getürktes Muster serviert? Und auch all den anderen Journalisten? Aus dem Fass war er recht komplex, fein und dicht zugleich. Die Flaschenversionen scheinen mir jedoch leichter und mit einem etwas kalten Cabernet-Aufdruck. Vielleicht ist er aber im Moment auch ganz einfach verschlossen? Wollen wir's hoffen! 98: Mittlerweile ist der Preis – Dank allgemeiner Hysterie – in eine Höhe geschnellt, dass ich nur noch den Kopf schütteln kann. Der 94er ist wirklich kein grosser Cos. Das Gerüst des Weines ist erbärmlich schlank, und wenn die Frucht dereinst verschwunden ist, wird eine sehr magere Leistung übrig bleiben. Der Wein ist kurz, man hat das Gefühl, dass er bereits in der Mitte aufhört, eindimensionales Finale. Momentanwertung: 16/20. 03: Zeigt sich mittlerweile positiver als früher. Dunkles Purpur-Rubin. Delikates, recht frisches Bouquet, Cassis, schwarzer Pfeffer und Paprikaschoten. Im Gaumen geradlinige, gut stützende Tannine, aufrauhende Zungenstruktur, zeigt weiteres Potential. Gross wird der Wein nie werden, aber etwas besser, als ich bei der Primeurverkostung vermutet hatte (17/20). Lag in dieser Blindprobe knapp bei 16-Punkten. Kernig, schlank, mit scharfem Aroma, mitunter an grüne Pfefferkörner erinnernd. (16/20). 06: Mittleres Bordeauxrot mit leuchten rubinen Reflexen am Rand. Schlankes, schön würziges Bouquet, eher im rotbeerigen Bereich von der Frucht her liegend, Zedern- und Bleistiftminentouch, offen und eine recht schöne Tiefe anzeigend. Im Gaumen kräftig, Muskeln und Säure zeigend, noch adstringierend, mittlere Länge. Kein grosser Cos, aber einer, der in den letzten Jahren etwas zugelegt hat und in zwei Jahren seine erste Reife erreicht. 07: Aus der Magnum zeigt er, seine wikrliche Entwicklung. Moritz Zürcher holte diesen Wein aus seinem kühlen Keller. Zu Beginn war er schon aromatisch mit dunklen Röstnoten, Mokka und Steinwürze. Im Gaumen fest, leicht kernig, muskulös und legte dann zu. Ein makuliner, sehniger Cos, der aber - durch sein Alterungspotential - und seine Kraft permanent zugelegt hat und seine Kinderkrankheiten mehr und mehr abschüttelt und jetzt gar noch einen Punkt zulegt. Eine Stunde dekantieren. 09: Schöne Magnums an Moritz Zürcher's Geburtstag die sich wie ein feiner St. Julien tranken. 10: Wieder eine Magnum. Nachdem der Wein als jung immer bitter und sperrig war, entpuppt er sich als veritabler Médoc der die typischen, etwas muskulös-rustikalen Merkmale anderer 94er aufweist. 11: Recht dunkles Weinrot mit gewisser Mitte. Wunderschönes Zedernbouquet, Bleistiftmine, graues Pfeffermehl, Nelkenpulver, feinwürzig, dezente Süsse, schon in der Nase sehr ansprechend. Samtener Gaumen, wieder wunderschön aromatisiert, feinkörnige Tanninresten auf der Zunge. Noch nie so gut degustiert. (17/20). 12: Eine Magnum im Restauraqnt des Bains in Avenches zu CHF 320. Ein feiner, eleganter, also milde gestimmter 1994er, welcher auf Eleganz setzt. trinken ( - 2023)
91 Robert Parker
A word of admiration and praise is in order for Bruno Prats. One of St.-Estephe's most forward thinking producers, Prats is never content with merely making outstanding wine. Over the last few years he has improved Cos d'Estournel, already one of the great wines of Bordeaux, by eliminating any filtration at bottling, and replacing the standard paper label with one made of plastic so it will not disintegrate in damp, humid cellars. Additionally, the quality of his wines in such difficult vintages as 1992 and 1993 has been remarkable. Readers should also note that a second wine, the beautifully packaged Les Pagodes de Cos, has been implemented with the 1994 vintage. It appears to be a fine second wine. While tasting through Cos d'Estournel's wines, it was interesting to taste the unfiltered 1994 against the same cuvee of wine that was put through the normal filtration. The filtered cuvee was an excellent wine (I rated it 88), but as Bruno Prats and several other people at the tasting could easily see, it had less opacity, color, and aromatic interest, and far less volume and mid-palate. Most Bordeaux chateaux continue to do too much fining and filtering, but some of the more seriously run estates are curtailing the most abusive clarification procedures, and are finally opening their minds to the negative impact too much fining and filtration can cause. Sadly, most of my colleagues have fallen hook, line, and sinker for the standard response from oenologists and producers on this issue ... "fining and filtration have no effect on a wine."
91 Robert Parker
A word of admiration and praise is in order for Bruno Prats. One of St.-Estephe's most forward thinking producers, Prats is never content with merely making outstanding wine. Over the last few years he has improved Cos d'Estournel, already one of the great wines of Bordeaux, by eliminating any filtration at bottling, and replacing the standard paper label with one made of plastic so it will not disintegrate in damp, humid cellars. Additionally, the quality of his wines in such difficult vintages as 1992 and 1993 has been remarkable. Readers should also note that a second wine, the beautifully packaged Les Pagodes de Cos, has been implemented with the 1994 vintage. It appears to be a fine second wine. While tasting through Cos d'Estournel's wines, it was interesting to taste the unfiltered 1994 against the same cuvee of wine that was put through the normal filtration. The filtered cuvee was an excellent wine (I rated it 88), but as Bruno Prats and several other people at the tasting could easily see, it had less opacity, color, and aromatic interest, and far less volume and mid-palate. Most Bordeaux chateaux continue to do too much fining and filtering, but some of the more seriously run estates are curtailing the most abusive clarification procedures, and are finally opening their minds to the negative impact too much fining and filtration can cause. Sadly, most of my colleagues have fallen hook, line, and sinker for the standard response from oenologists and producers on this issue ... "fining and filtration have no effect on a wine."